64Regine Gildemeister/Gnther Robertjeweils fallabhngig im gesamten Spektrum anschliebarer Varianzen zu erwarten: Weitgehende auch praktische Egalisierung (u.a. auf der Basis der Weitergabe der Haushalts- und Sorgettigkeit an andere Frauen) am einen und vollstndige Reinszenierungen zumindest der Auengestalten segmentierter privater Lebensmodelle am anderen Pol.Paradoxe Melangen: Organisationsdominierte BerufeErwerbsarbeit in Industriegesellschaften entsteht und vollzieht sich im Bezug auf und im Rahmen von Organisationen. Diese sind der eigentliche Ort, die Heimat des sogenannten 濶ormalarbeitsverhltnisses� Auch hier bilden die oben skizzierte geschlechterbezogene Segmentierung der Lebensbereiche Arbeit und Privates und die Differenzierung von Person und Arbeitsrolle eine zentrale Grundlage. Frauen waren (und sind z. T. noch) in Organisationen zunchst berwiegend in untergeordneten und oftmals wiederum zuarbeitenden Funktionen ttig. Zudem war ihre Prsenz und Mitgliedschaft in der Organisation aufgrund ihrer Familienverantwortung und in Abhngigkeit von deren Zyklen zumeist zeitlich begrenzt. In Teilen gilt dies auch heute noch. Moderne Organisationen verstehen sich zunehmend als funktional-kommunikative Netzwerke mit (teil-) autonomisierten Knoten- und Schnittstellen. Im Verbund damit setzen sich im Binnen- wie im Auenverhltnis der Organisation (Mitglieder; Adressaten/Kunden) auf Individualitten ausgerichtete Orientierungs- und Handlungsmuster durch. Weiterhin lsst sich eine Zunahme ebenfalls individualisierter Produkte feststellen, die oftmals in Form von Projekten hergestellt werden. Darauf abgestimmte Organisationsmodelle verbreiten sich. Durchstandardisierte Arbeitsvorgaben nehmen ab, entsprechende Hierarchieebenen werden abgeschafft, Arbeitsbeziehungen strker temporalisiert und hnliches mehr. Vom Management bis zur hher qualifizierten Sachbearbeitung schlgt sich dies nicht zuletzt in der bernahme und Assimilation von fr Professionen typischen Strukturierungs- und Handlungskonzepten nieder. Wie in den klassischen Professionen ist etwa ein fachlich begrndetes, differenziertes wie flexibles Handlungspotenzial gefordert, das auf unterschiedlichste Anwendungskontexte entwicklungsoffen bezogen werden kann. Erwartet wird in diesem Rahmen zudem ein arktbezogenes Selbstverstndnis�(Vo/Pongratz 1998). Gleichzeitig aber gibt es keine dem adquate Entscheidungsrume, vielmehr wird in aller Regel das Erreichen vorgegebener Ziele in die individuelle Verantwortung gestellt, so dass der Druck auf die Person des Erwerbsttigen wchst.