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Sozialisation und Ungleichheit: Eine Hinführung

作者:
Ullrich Bauer, " "
ISBN :
3531178989
出版日期:
2011-02-13 00:00:00
语言:
国家地区:
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Ausblick auf die ungleichheitsorientierte Sozialisationsforschung163mann initiiert noch nur durch diesen akademisch bis in die jngste Zeit hinein reprsentiert. Ursachen (1) und Auswirkungen (2) des Paradigmenwechsels in der Sozialisationsforschung sind umfassender: (1) Ursachen: Durch die Individualisierungsthese angeleitete struktur- und handlungstheoretische Annahmen in der soziologischen Ungleichheitsforschung ankieren den sozialisationstheoretischen Diskurs seit Beginn der achtziger Jahre. Dies umfasst einerseits die Ausung sozialer Grogruppen nach Klassen- und Schichtindikatoren und andererseits die Behauptung anwachsender Autonomiepotenziale des Individuums in entstrukturierten und entvertikalisierten Gesellschaften. Insbesondere deutschsprachige AutorenInnen und Anstze in der Nachfolge Ulrich Becks dienen als Begrndung fr die Revision des Zusammenhangs zwischen dem System strukturierter sozialer Ungleichheit und privilegierenden bzw. benachteiligenden Einssen in der Sozialisationsumwelt Heranwachsender. Dieser Entwicklung geht die missverstandene Kritik am rollentheoretischen Modell in der Sozialisationsforschung voraus. Vertreter der kritischen Rollentheorie waren ursprnglich darum bemht, Rollenhandeln �das an bereits existierende Schemata vorangepasste Verhalten �nicht als die einzig denkbare menschliche Handlungsweise anzunehmen. So beispielsweise der Versuch von Jrgen Habermas, die Erlangung der 濱ch-Identitt�als Bedingung der Mglichkeit autonomen Handelns auszuweisen, das die ollenidentitt�im Kontinuum individueller Persnlichkeitsentwicklung im 濱dealfall�ablst. Im Anschluss an die kritische Rollentheorie wurde der Rezeptionsfehler begangen, die Potenzialitt und Eventualitt von Autonomie und Eigenstndigkeit als Ziele typischer Entwicklungsdynamiken anzunehmen. (2) Auswirkungen: Das Modell des produktiv realittsverarbeitenden Subjekts ndet zahlreiche Entsprechungen in der Sozialisations-, Kindheits- und Jugendforschung. Analoge Konzeptionen berufen sich auf die Vorstellung einer Sozialisation in eigener Regie sowie damit verbundene Stichworte wie Selbstsozialisation, Selbstinitiation oder Selbstkultivierung. Alle beinhalten eine vergleichbar positiv aufgeladene Vorstellung ber die Handlungsfhigkeit der Sozialisanden. Diese Aneinanderkettung von entsprechenden Anstzen referiert Zinnecker (2000), der in dieser Bewegung allerdings noch einen Erkenntnisfortschritt in der Sozialisationsforschung zu erkennen vermag. Dagegen versucht die vorliegende Einfhrung hierin gerade ein besonderes theoretisches Dezit zu diagnostizieren. Viele sozialwissenschaftliche Anstze scheinen in den 1980er und 90er Jahren zwar mit einer solchen subjektzentrierten Perspektive kompatibel zu sein (ausfhrlich hierzu Bauer 2006). Sie knnen aber die Fragestellung einer ungleichheitsorientierten Sozialisationsforschung, die sptesten mit den Ergebnissen der PISA-Untersuchungen seit dem Jahr 2000 immer aktueller wird, nicht aufnehmen. Auf den zentralen und berechtigten Vorwurf, das schichtspezische Erklrungsmodell klammere den ubjektiven Faktor�aus und knne daher nicht zur Aufklrung der Vermittlungsprozesse zwischen ungleichen Sozialisationsbedingungen und
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